Ihr Lieben, wir sind zurück von der Insel. Und viel zu berichten gibt es eigentlich gar nicht – glücklicherweise. Denn der Ausflug stand ganz ausschliesslich im Zeichen der Erholung. Das www wurde ignoriert, gedruckte Buchstaben dafür weggeatmet, der Bauch für die kommenden kalten Monate kräftig mit Tapas aufgepolstert. Die Sonne lachte, das Meer plätscherte – und das ganze 10 Tage am Stück.
Ich kann nicht anders als schreiben: schön war's. Unsere Gastgeber vom Es Turó waren wunderbar, und das an Ausblick reiche kleine Finca-Hotel im Süden der Insel ein sehr erholsames Plätzchen Erde, das dem Zweck, den es für uns erfüllen sollte, voll und ganz entsprach. Der wohl einzige Haken: ein Pool mit weissen Flatter-Vorhang-Liegen scheint den einen oder anderen Unsympathen magisch anzuziehen... Aber ich bin so durch und durch entspannt, dass ich mich gar nicht zum meckern herablasse, ha!
Heute werden nun ganz gemütlich die Mittelmeer versandeten Wäscheberge verarbeitet und bei Heimatfilmen in Schrank gerechte Berge verbügelt, bevor der Alltag morgen wieder losgeht. Euch auch einen schönen Sonntag. Und hier noch ein paar Eindrücke von unserer Bleibe.
Unser Bad nebst Zimmerchen und stacheligem Vorgarten.
Vor mittlerweile einem Monat düsten der Bubi und ich in den Bregenzerwald. Das Hotel Gams, über das ich hier bereits ein paar Worte verlor, lud uns zum Ausspannen ein. Und genau das hatten wir bitter nötig.
Vier Tage namens "Traumtage – Zeit zu zweit" hiess das Paket, das auf dem Papier aus folgenden Zutaten, aber in echt aus noch viel mehr bestand: 3 Übernachtungen mit üppigem Frühstück, 3 x "Genießermenü" im Rahmen der Halbpension, Wellness, Wellness und noch mehr Wellness im „Da Vinci Spa“, ein Fläschchen Champagner und die s.g. hausgemachte "Chocolat d'Amour".
In unserem Zimmer im "Blütenkokon" fehlte es uns an nichts. Und besonders so einen muckeligen, offenen Badbereich mit Whirlpool, Regenwald-Dingens-Dusche und Blick ins Freie hätte ich zuhause auch gerne. Dieser konnte übrigens auch an der frischen Luft genossen werden – der grosse, nicht einsehbare Balkon mit Wandkamin war mein Favorit auf dem Zimmer.
Das grosse Bett liess sich von allen Seiten zuziehen und wir konnten endlich mal wieder ungestört und lange ausschlafen. Denn Frühstück gab's – es versteht sich in einem "Kuschelhotel" wohl von selbst – bis in die Puppen. Apropos Frühstück: die Puderzucker-Waffeln und das Birchermüesli waren der Hit. Unbedingt probieren!
Der Service im hauseigenen Restaurant "Goldstück" war sehr aufmerksam, das Essen gut. Und ganz besonders hat es mir die mit Stuck übersähte, über grosse Scheiben von überall einsehbare Küche im alten Teil des Hauses angetan.
Den wirklich schönen und grosszügigen "Da Vinci" Spa-Bereich machten wir fleissig unsicher. Eine Reihe an Saunen und Dampfbädern wollte ausprobiert werden. Und der Bubi zog ein paar Bahnen im Swimmingpool. Nach dem Geschwitze knurrte der Magen und eine leckere Fingerfood-Etagere aus der Küche verkürzte die Zeit bis zum Abendessen.
Das Wetter machte während der vier Tage mal hüh und mal hott. Und weil es am zweiten Tag viel regnete, musste der Schampus dran glauben. Einen Kühler gab es auf dem Zimmer, das Eis holten wir aus dem Eis-Automaten auf der Etage. Und dazu gab es eine DVD. Denn einen Film-Verleih hat das "Gams" praktischerweise auch. Wir suchten uns aus dem recht grossen Angebot jedoch einen ganz und gar nicht romantischen Film aus: "Zombieland". Das musste einfach sein – als kleiner Konter zu dem vielen Gekuschel.
Als die Sonne wieder schien, wurden im Hotel kostenfrei Fahrräder ausgeliehen – zwei Vespen hätten ebenfalls für Ausflüge parat gestanden. Wir cruisten durch die Gegend und ich freute mich sehr über all die Kühe in und rund um Bezau. Als grosse Freundin eben dieser geht es auch auf meine Kappe, dass die fototechnische Ausbeute des langen Wochenendes ins Hotel Gams zu sicherlich einem Drittel Frau Kuh und Co. umfasst. Ihr seht hier allerdings nur einen kleinen Auszug.
Toll war auch ein kleiner Seilbahn-Ausflug mit angeschlossener Wanderung. Mit der Bregenzerwald Card ging es für umme mit der neuen Bergbahn Bezau nach oben, wo das obligatorische Almdudler und ein kleines Sonnenbad auf uns warteten, und zu Fuss wieder bergab. Schön war's!
Der einzige Wehrmutstropfen des langen Wochenendes im "Hotel Gams": ich hätte mir zu gerne auch ein bisschen Betüddelung im Spa-Bereich gegönnt – Maniküre, Pediküre, Kosmetik. Aber während unseres gesamten Aufenthalts wäre das ausschliesslich um 9 Uhr morgens möglich gewesen. Und auch nur eine der drei gewünschten Behandlungen. Da hätte ich mir einfach mehr Kapazitäten gewünscht.
Davon abgesehen: ein absolut erholsames Wochenende, das ihr euch hier noch einmal in Videoform anschauen könnt, und für das wir dem Team des Hotel Gams herzlich danken möchten.
Kein Geheimnis, sondern weitweitweit über die Landesgrenzen hinaus bekannt: die Schweiz ist ein wahres Hotel-Paradies. Dank zumeist dramatischer Landschaften vor den Fenstern, die nicht selten ein Grund für Schnappatmung sind. Und aufgrund der traditionellen Höflich- und Manierlichkeit der Hotelliers, die genau für`s Gegenteil sorgen, sicherlich nicht zuletzt.
Bereits vor Jahrhunderten haben Reisende das wohl genauso geschätzt, wie ich – und sicherlich nicht nur ich – es heute tue, die Dichte an altehrwürdigen Schweizer Absteigen mit Geschichte ist schliesslich enorm. Ich könnte Woche für Woche ein neue Bleibe bereisen – einzig die Zeit ist dafür ein wenig knapp bemessen. Und zugegebenermassen: ein kostengünstiges Hobby ist's ebenfalls nicht. Auch wenn es nicht zwangsläufig eine Frage des Geldbeutels sein muss, da neben Grand Hotels doch auch kleine Herbergen mit Bellevue, knarrendem Dielen und Wänden, die schon so einiges gesehen und erlebt haben, aufwarten können.
Der wichtigste Tummelplatz für alle, die auf Globus umspannende Netze von Plastikschuppen und vermeintliche Designbunker verzichten können: Swiss Historic Hotels. Die Online-Plattform fasst alle Schweizer Hotels mit dem Gütesiegel "historisch" zusammen. Auch die kürzlich besuchte Herberge Weiss Kreuz am Fusse des Splügenpasses haben wir via Swiss Historic Hotels ausfindig gemacht und für ein paar Tage getestet. Bilder und Worte zur besagten folgen natürlich baldigst. Aber mich interessiert jetzt vor allem eure Meinung, wenn's ums auswärts nächtigen geht. Was ist euch die liebere Urlaubs-Bekanntschaft? Spa und 5-Sterne Luxus oder Holzwurm und Historie?